Selbstfürsorge bedeutet für jeden etwas anderes: Was für die eine Person wunderbar funktioniert, kann bei der anderen einen enormen Stress auslösen. Wenn Sie zum Beispiel eher extravertiert sind, bekommen Sie vermutlich viel Energie bei einem Zusammensein mit anderen Personen. Sind Sie allerdings introvertierter veranlagt, kann dasselbe Treffen als sehr anstrengend und energieraubend empfunden werden. Dennoch gibt es einige Dinge, die jedem Menschen guttun, wenn es um Selbstfürsorge geht. Allerdings sind es nicht Dinge, die uns von der Werbung propagiert werden, wie das wunderbare Schaumbad, der Verzehr der Lieblingsschokolade oder die wohltuende Massage.
Selbst wenn die Gesellschaft es oftmals anders kommuniziert, aber die wichtigste Person in Ihrem Leben sollten immer Sie selbst sein. Sie können kein Vorbild sein, niemanden helfen oder für jemand anderen da sein, wenn es Ihnen selbst schlecht geht. Umso wichtiger ist es, dass Sie ein gutes Gespür für Ihre eigenen Bedürfnisse haben, um rechtzeitig einen Gang zurückzuschalten und sich wieder auf Ihre Ziele zu konzentrieren.
Selbstfürsorge ist wichtig, denn nur so können Sie den Stress, den Sie bei der Arbeit und zu Hause erleben, abbauen und sich wieder mit Ihrem Selbst verbinden. Wenn Sie Ihre eigenen Stärken kennen, diese fördern und gut auf sich achten, können Sie auch als ein gutes Vorbild für andere agieren. Selbstfürsorge ist per se nichts Egoistisches – vielmehr ist es eines der selbstlosesten Dinge, die Sie tun können.
Das Problem dabei ist, dass sich Selbstfürsorge manches Mal entmutigend oder unerreichbar anfühlen kann. Sich um sich selbst zu kümmern ist nichts, das aus Urteilen entsteht oder gar auf Urteile reagiert, es entspringt im Gegenteil der Absicht, mit sich selbst in einer guten Verbindung zu stehen.
Das führt dazu, dass Sie eine Morgenroutine entwickeln, die Ihnen dabei hilft, Ihre Gesundheit zu fördern. Es gilt, sich bewusst zu werden, wohin Sie eigentlich wollen. Es erfordert, dass Sie auch mal nein sagen. Und es bedeutet, dass Sie aufhören vor Ihren Problemen davonzulaufen und Ablenkungen als Lösung zu bezeichnen.
Selbstfürsorge beinhaltet viele Dinge, die sich zunächst unangenehm anfühlen. Oft führt es dazu, dass Sie sich von Menschen trennen, von denen Sie wissen, dass sie Ihnen nicht guttun. Sie lernen dabei sich selbst und Ihre Grenzen zu akzeptieren, um nicht ständig erschöpft zu sein von dem Versuch, immer alles zu geben. Sich um sich selbst zu kümmern sollte daher auch nie etwas sein, dass Sie erst dann tun, wenn Sie vollkommen ausgelaugt von der Welt sind oder wenn der innere Druck zu groß wird.
Selbstfürsorge erfordert auch, den eigenen Fehlern und Enttäuschungen direkt ins Auge zu blicken, um daraus zu lernen und dann eine neue Strategie zu entwickeln. Das kann dazu führen, dass Sie andere Menschen in deren Erwartungen enttäuschen. Selbstfürsorge bedeutet, so zu leben, wie es die meisten Menschen nicht tun, um ein Leben zu leben, wie es die wenigsten Menschen im Stande sind.
Wenn Sie sich um Ihr eigenes Ich kümmern, mutieren Sie vom Opfer Ihres Lebens zum Helden. Denn Sie interpretieren das, was Sie bereits haben, neu. Wenn Sie sich um sich selbst kümmern, dann benötigen Sie auch plötzlich keine künstliche Auszeit von Ihrem Alltag mehr, um sich zu erholen. Es geht darum zu verstehen, dass es nicht wichtig ist, ein Leben zu führen, das von außen gut aussieht, sondern ein Leben zu leben, das sich für Sie persönlich wirklich gut anfühlt. Es bedeutet, authentisch zu sein, auch wenn Sie so die Gefahr eingehen, vielleicht nicht von jedem gemocht werden.
Das moderne Arbeitsleben wird immer geschäftiger. Umso wichtiger ist es, Selbstfürsorge mehr zu integrieren, um authentisch zu sein und ein gutes Vorbild zu sein, ohne die eigene Gesundheit dafür zu opfern. Wenn Sie lernen, Selbstfürsorge in Ihren Alltag zu integrieren, werden Sie zu der Person, von der Sie wissen, dass Sie diese Person auch wirklich sein wollen und sollen. Und es führt dazu, dass Sie zu der Person werden, die weiß, dass Schokolade und heiße Bäder eine Möglichkeit sind, um das Leben zu genießen – aber nicht, um davon wegzulaufen.