Als ich damit begonnen habe, Empathie mittels Design Thinking in die Unternehmenswelt zu bringen, wurde ich von vielen ausgelacht. Es wäre eine lächerliche Idee so einen Ansatz zu verfolgen - viel zu schwammig, viel zu schlecht messbar, viel zu unsicher. Ich habe trotzdem an der Idee festgehalten. Das war nicht einfach und ich zweifelt selbst oft. Gerade am Anfang stand ich vor zahlreichen geschlossenen Türen. In den letzten Jahren habe ich viele erfolgreiche Unternehmen im DACH-Bereich zum Design-Thinking-Prozess beraten. Unser Unternehmen wurden sogar mehrfach als Referenzunternehmen ausgezeichnet.
Ausgelacht und nicht ernst genommen zu werden, hat mich schon von jeher begleitet: Vor ein paar Jahren wurde bei mir eine (zurzeit) nicht heilbare Krankheit diagnostiziert und mein Magen entfernt. Ich wog mit einer Größe von 175 cm weniger als meine Golden-Retriever-Hündin. Die Ärzte lachten mich aus, als ich ihnen erzählte, dass ich mich selbstständig machen würde. Ich solle mich lieber darauf einstellen mit 30 Jahren in Frühpension zu gehen. Kurz nach einer Notoperation entließ ich mich gegen den Rat sämtlicher Ärzte und Angehörigen selbst aus dem Krankenhaus. Ich habe diese Negativität einfach nicht mehr ausgehalten und bekam immer mehr das Gefühl, kränker statt gesünder zu werden. Ein paar Monate nach dieser Entscheidung hatte ich meinen ersten, richtig großen Auftrag.
Ich erzähle Ihnen diese Geschichten nicht, um mich selbst zu feiern oder um zu zeigen, wie trotzig ich bin. Ja, ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe – aber ich bin tief davon überzeugt, dass jeder andere dasselbe und noch mehr erreichen kann. Ich teile diese Erfahrungen vielmehr deswegen mit Ihnen, weil ich im Laufe meines Lebens erfahren habe, dass hinter jedem Erfolg eine Person steht, die nicht aufgegeben und trotzig an ihrer Vision festgehalten hat.
Viel zu oft konzentrieren wir uns auf Fehler, die wir in der Vergangenheit gemacht haben - und bleiben dort stecken. Die Association for Psychological Science hat nachgewiesen, dass wir nur aus Fehlern lernen können, wenn wir an uns selbst glauben. Dazu untersuchten die Forscher die Gehirnaktivität der Studienteilnehmenden während diese einen Fehler machten. Dabei machten sie im Gehirn-Scan Reaktionen ausfindig, die sich innerhalb der Teilnehmergruppen unterschieden: Die erste Reaktion wurde sichtbar, wenn die Teilnehmer feststellten, dass sie einen Fehler gemacht hatten, die zweite beim Beheben des Fehlers.
Genau an dieser Stelle kommt die Kraft des Glaubens an uns selbst ins Spiel: Nur die Teilnehmenden, die überzeugt davon waren, dass sie aus ihren Fehlern lernen können, steigerten auch nachweislich ihre Leistung bei den Aufgaben, die sie nach dem Fehler erledigten. Die Teilnehmenden, die nicht an sich glaubten und davon ausgingen, dass Menschen mit denselben Fähigkeiten und Eigenschaften geboren und auch sterben werden, stagnierten. Der Glaube an sich selbst ist demnach ein physiologischer Prozess, der sich auf Ihre Gehirnschaltungen auswirkt.
Wenn Sie in irgendeinem Bereich Ihres Lebens Misserfolg erleben, dann nehmen Sie sich kurz Zeit, um zu überlegen, warum gerade jetzt das passiert. Meistens fokussieren wir uns in solchen Augenblicken auf Dinge, die andere uns suggerieren oder die für unser persönliche Ziele einfach nicht wichtig sind. In diesen Momenten ist es an der Zeit, dass Unwichtige konsequent aus dem Leben zu werfen.
Zugegeben: Es ist wirklich nicht einfach an sich selbst zu glauben, wenn sich jeder Tag wie ein Kampf anfühlt den Kopf irgendwie über Wasser zu halten. Auch ich erlebe immer wieder Tage, an denen ich richtig verzweifelt bin und aufgeben will. Diese Tage gehören aber nun mal zum Leben dazu. Das Gute ist: Sie vergehen auch wieder.
Mittlerweile habe ich keine Angst mehr davor, ausgelacht zu werden. Im Gegenteil, erst dann kommt meine Trotzigkeit zum Vorschein und ich spüre wieder den Kitzel der Herausforderung. Ich weiß dann wieder, dass es letztlich nur darum geht, neue Wege zu finden, die andere (noch) nicht sehen.
Wir alle haben Zeiten, in denen wir einfach nicht glauben können oder wollen, dass wir etwas schaffen. Wir werden alle auch immer wieder auf Hindernisse stoßen. All das lässt sich nicht vermeiden. Aber genau in diesen Zeiten kommt es darauf an, wie Sie auf diese Situationen reagieren. In diesen Momenten müssen Sie Ihren Fokus auf das richten, was Sie im Leben eigentlich erreichen wollen, und daran festhalten.
Lassen Sie sich niemals von anderen in Ihrem Denken begrenzen oder sagen, wozu Sie fähig – oder nicht fähig – sind. Die ganze Macht liegt zu jedem Zeitpunkt einzig und alleine bei Ihnen. Es ist die Art und Weise, wie Sie auf Situationen reagieren, die den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmacht. Das ist wichtig, denn irgendwie sind wir als Bewohner dieses Planeten dazu verpflichtet unser ganzes Können einzusetzen und die Welt bewusst mitzugestalten.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass niemand an Sie glaubt, dann seien Sie sich eines gewiss: Ich bin tief überzeugt davon, dass genau Sie das Zeug dazu haben, alles zu erreichen, was Sie sich vorstellen können.
In diesem Video habe ich ein paar Impulse für Sie, wenn Sie mal einen Durchhänger haben.