Viel Zeit in unserem Leben verbringen wir mit dem Versuch Veränderungen zu vermeiden. Wir tun vieles, um das Leben kontrollierbar zu machen, um die Dinge zu stabilisieren und Routinen zu verfestigen. Bevor wir einen ersten Schritt Richtung Neuland betreten, geben wir meistens der Sicherheit den Vorrang und damit den Vorsatz lieber auf. Letztendlich werden wir aber nur dann erfolgreich sein, wenn wir bereit sind, Scheitern als eine wertvolle Erfahrung anzunehmen, aus der wir lernen können.
Das Gefühl des Festgefahrenseins kommt selten von einem unbarmherzigen Schicksal, das es nicht gut mit uns meint. Viel häufiger ist der Fall, dass wir subtil die Routinen und festgefahrenen Glaubensmuster verstärken. Umstände passieren nicht einfach. Sie sind häufig das Ergebnis unserer eigenen Meinung. Unsere Gedanken haben vielmehr Einfluss auf den eigenen Lebenserfolg, als uns bewusst ist: Sie treiben unser Handeln und unsere Emotionen.
Ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch in der Lage ist sich zu ändern. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass die meisten Veränderungen nicht wollen, weil sie sich in ihrer Komfortzone zu wohl fühlen. Eine der grundlegendsten, menschlichen Ängste ist das Unbekannte, das Unkontrollierbare. Es ist das, was sich unserem gewohnten Denken entzieht. Diese Gedanken stehen dem eigenen Erfolg und dem Eingehen notwendiger Risiken im Weg.
Das Gehirn ist nicht nur anpassungsfähig, sondern es ist auch selbstbestätigend. Mit jedem Gedanken, den Sie haben, jedem Verhalten, das Sie ausüben, entwickeln und verstärken Sie bestehende neuronale Bahnen. Die bekannten Muster sind die, die uns daran hindern neue Wege zu gehen.
Wenn wir die Dinge nicht hinterfragen, dann bleiben wir bei dem, was wir schon kennen: Wenn die ersten Menschen, die wir kennengelernt haben, uns gesagt haben, dass wir aufpassen müssen und niemanden vertrauen sollen, dann werden wir dieses Konzept von Beziehung in uns verankern. Wenn wir gelernt haben, dass die Lösung wichtiger ist als das Problem zu verstehen, dann werden wir immer nur nach der Lösung suchen und nicht das Problem hinterfragen. Wenn wir die meiste Zeit unseres Lebens mit einem geringen Selbstbewusstsein verbringen, nutzen wir es als Bewältigungsmechanismus und als Grund, um uns klein und unsicher zu fühlen.
Wenn wir aber dann bereit sind, uns zu ändern, stehen wir plötzlich vor einer Mauer voller Assoziationen, die wir im Laufe des Lebens selbst aufgebaut haben. Wir müssen die Überzeugungen der anderen erst mit unseren eigenen in Einklang bringen, um sie zu bewältigen. Wir müssen bestehende Beziehungen zerstören und uns Ängsten stellen. Wir müssen bewusst gesunde Risiken eingehen und neue Wege betreten. Wir müssen uns eingestehen, dass wir mehr können als das, was wir bisher erreicht haben.
Dazu gehört es aber den Wunsch loszulassen bestätigt zu werden, Recht zu haben. Wir müssen den Wunsch loslassen Komfort und Kontrolle als Illusion zu erkennen, um das Glück zu erfahren, das wir noch nicht erlebt haben.
Sie sabotieren Ihren Erfolg und Ihr Glück aber nicht, weil Sie dumm sind. Sie sabotieren Ihren Erfolg und Ihr Glück auch nicht, weil Sie nicht wissen, was Sie wollen oder weil Sie unfähig sind. Sie sabotieren Ihren Erfolg und Ihr Glück, weil Sie einfach Angst davor haben, die vertrauten Muster zu stören und weil Sie nicht daran glauben die Kraft zu haben, das Unsichere durchzustehen.
Die gute Nachricht ist, dass Sie dieses Denken jederzeit ändern können. Sie können ein Selbstbewusstsein entwickeln, mit dem Sie hindernde und irrationale Gedanken erkennen und ändern. Mit ein wenig Disziplin können Sie Ihr Denken ändern. Sie können Ihre Selbstgespräche allmählich so anpassen, dass sie unterstützend sind, damit Sie Ihre Ziele erreichen und die schwierigsten Situationen meistern können. Das Erkennen nicht hilfreicher Gedanken als unlogisch und unbeständig ist ein wichtiger erster Schritt, um den Stress loszulassen, den sie mit sich bringen.
Wenn Sie sich Ihren Glaubenssätzen und Ängsten stellen, dann können Sie Ihr Leben über Ihre Grenzen hinaus leben. Grenzen enden da, wo Geschichten beginnen. Betrachten Sie Ihre Ängste nicht als Grenze, sondern als Geschenk, um über sich selbst hinauszuwachsen. Bauen Sie Grenzen ab und beginnen Sie die Orte dahinter zu entdecken.