Die Weihnachtszeit lädt dazu ein, sich Gedanken über das eigene Glück, die Zukunft und das Leben generell zu machen. Was macht uns in unserem Leben eigentlich wirklich glücklich? Was müssen wir verändern, um uns wirklich wohl zu fühlen? Worin sollten Sie sinnvoll Zeit und Geld investieren?
Die bislang längste Studie aus Harvard untersucht genau diese Fragen seit bereits 80 Jahren. Seit dem Ende der 1930er Jahre begleitet ein Forscherteam über 700 Personen und untersucht, was diese wirklich glücklich macht. Dazu werden nicht nur die Personen, deren Verwandte und Bekannte befragt - auch klinische Untersuchungen in Form von Auswertungen der Krankenakten und Blutuntersuchungen runden diese Studie ab.
Die wichtigste Botschaft, die die Forscher bislang daraus ziehen konnten, ist, dass Geld alleine niemanden glücklich macht. Es ist auch nicht Ruhm oder Anerkennung, auch wenn das anderen Studien zufolge angeblich mitunter zur Vorstellung von Glück der Generation Y und Z gehört, wenn diese nach deren Ziele gefragt werden. Vielmehr fühlen uns genau dann glücklich und erfüllt, wenn wir gute Beziehungen zu anderen Menschen erleben.
Je intensiver unsere sozialen Beziehungen sind, desto glücklicher und auch gesünder sind wir. Je einsamer sich eine Person allerdings fühlt, desto früher wird sie krank und stirbt auch früher als andere.
Sicherlich hatte ein jeder von uns bereits Zeiten in unserem Leben, in denen wir uns einsam und unverstanden bzw. isoliert und missverstanden von den Menschen um uns herum gefühlt haben. Umfragen zeigen, dass jeder fünfte sich zurzeit einsam fühlt - egal, ob er oder sie gerade in einer Beziehung lebt oder nicht. Denn es kommt gar nicht auf die Anzahl der Freunde an, sondern auf die Qualität der Beziehungen. Je unglücklicher wir in einer Beziehung sind, desto mehr leidet nicht nur unser Glück, sondern auch unsere Gesundheit darunter. Einsamkeit macht krank.
Gute, soziale Beziehungen schützen uns aber nicht nur vor einem frühzeitigem Tod, sondern auch vor den Herausforderungen, die das Altern mit sich bringt. Je schlechter die soziale Bindung zu anderen Menschen waren, desto schlechter konnten die Probanden auch mit körperlichen Einschränkungen umgehen - im Vergleich zu den Menschen, die sich durch die Beziehungen erfüllt fühlten. Auch diejenigen, die das Gefühl haben, dass sie sich auf den anderen verlassen können, sind diejenigen, die erst später einen Gedächtnisabbau erleiden.
Tief in uns drinnen wissen wir, dass wir nur uns selbst und niemals andere wirklich ändern können. Das ist auch gut so, denn letztlich ist auch niemand anderer als Sie alleine für Ihr persönliches Glück verantwortlich. Glück ist eine Entscheidung, die Sie Tag für Tag aufs neue treffen müssen. Keine andere Person kann Sie glücklich machen. Wenn Sie sich verstanden fühlen möchten, müssen Sie zuerst verständnisvoller zu sich und zu anderen sein.
Auch wenn all diese Erkenntnisse für die meisten von uns nicht neu sind, fällt es dennoch vielen schwer, dieses Wissen in die Praxis zu überführen. Denn wir Menschen lieben schnelle und einfache Lösungen. Stabile, enge Beziehungen aufzubauen, dauert einfach. Denn es bedeutet Arbeit, regelmäßig die Landkarte über den anderen aufzufrischen. Beziehungen passieren nun mal nicht im luftleeren Raum, sondern sie entstehen erst dann, wenn Menschen das Risiko eingehen, einander zu vertrauen und auch miteinander zu teilen, was in ihren Herzen und Köpfen vor sich geht.