Wie Sie laut Studien am besten mit Stress umgehen

Die Menschen auf der ganzen Welt sind Forschungen nach gestresster als je zuvor. Experten sprechen sogar von einem alarmierenden Anstieg des Stressniveaus bei Kindern und Jugendlichen. Der immense Stress, dem sie ausgesetzt sind, ist nachweislich gesundheitsschädlich. Wir bewegen uns auf eine Gesellschaft zu, in der immer mehr von uns mit psychischen Gesundheitsproblemen konfrontiert sind, die auf ein hohes Stressniveau zurückzuführen sind.

Wir beschweren uns über zu viel Stress und suchen ständig neue Wege, um richtig mit Stress umzugehen. Dabei müssen Sie Stress nicht loswerden, um ein glückliches, erfülltes Leben zu führen. Im Gegenteil.

Die Tipps aus dem Internet oder den Ratgebern sagen, dass Sie zunächst alle die negativen Gefühle und Gedanken loslassen müssen, die Sie umgeben. Aber nach meiner Erfahrung führt der Versuch, Stress loszuwerden, einfach nur zu noch mehr Stress. Es ist als würden Sie in einem Boot sitzend gegen den Wind kämpfen, anstatt sich von den Wellen treiben zu lassen. Kämpfen Sie gegen den Wind, sind Sie am Ende meistens nicht nur nicht dort, wo Sie eigentlich hinwollten - Sie haben auch keine Energie mehr. Lassen Sie sich allerdings von der Welle treiben, gelangen Sie an vielleicht unerwartete, aber schöne Orte und haben sogar noch mehr Energie als vorher.

Betrachten Sie Stress einmal als einen Fernsehsender. Wenn Ihnen ein Programm auf einem Kanal nicht zusagt, werden Sie vermutlich den Sender nicht eingestellt lassen. Genauso wenig würden Sie den Fernseher im Nebenzimmer einschalten und das Programm, das Ihnen gefällt, einfach lauter schalten. Vielmehr würden Sie einfach auf demselben Gerät auf einen anderen Kanal wechseln. Genauso ist es mit unangenehmen Emotionen wie Stress. Wenn Sie versuchen den Stress zu ignorieren, werden Sie ängstlicher oder fühlen sich gestresster. Wenn Sie versuchen, einfach andere Gedanken über die unangenehmen zu stülpen, werden Sie den Stress weiterhin wahrnehmen. Die einzige Lösung, die funktioniert, ist, den Stress zu akzeptieren, ihn anzunehmen und auf Ursachenforschung zu gehen.

Denn im Großen und Ganzen ist Stress ein sehr nützliches Konzept. Stress ist sogar eine der besten Waffen unseres Körpers, die uns geholfen hat, jahrelang zu überleben. Stress ist eine evolutionäre Reaktion auf Gefahren, die uns warnt und im Falle eines Notfalls sofort das Ruder übernimmt. Erleben Sie Stress oder nehmen Sie etwas Besorgniserregendes wahr. Sie sehen dann plötzlich besser und haben mehr Energie zum Springen oder Wegrennen. Noch dazu ist unser ganzes System so aufgebaut, dass Sie Stress gar nicht unterdrücken können - so sehr Sie es auch versuchen. Der Mensch braucht den Stress einfach zum Überleben.

Wenn wir also Stress ohnehin nicht ganz aus unserem geschäftigen Leben eliminieren können, wie können wir ihn zu unserem Freund machen?

1. Werden Sie zum Detektiv

Zunächst ist es wichtig zu erkennen, woher Ihr Stress kommt. Dazu müssen Sie das Gefühl, dessen Qualität und die Auslöser näher betrachten. Wenn Sie sich gestresst fühlen, halten Sie deswegen kurz inne und überlegen Sie: Was passiert gerade in Ihrem Körper? Was waren die Auslöser? Wie verhalten Sie sich? Was sagen Sie zu sich selbst, wenn Sie sich gestresst fühlen? Wenn Sie sich bewusst damit auseinandersetzen, werden Sie schnell Muster in Ihren Antworten erkennen, die Sie dann wiederum auflösen können.

2. Ändern Sie die Perspektive

Forschungen zeigen, dass allein die Art und Weise, wie wir über körperlichen Stressreaktionen denken, die Gesundheit verbessern kann. Menschen, die Stress als positiv wahrnehmen, weisen deutlich bessere Gesundheitswerte auf als alle anderen. Das bedeutet nicht, dass Sie Stress leugnen oder einfach nur „positiv denken“ sollen. Sehen Sie Stress vielmehr als einen Hilfsmechanismus, der Sie in herausfordernden Situationen unterstützt, indem er Ihnen sofort mehr Energie zur Verfügung stellt.

3. Achten Sie auf Ihre Worte

Die wenigsten achten bewusst auf ihre Worte, die sie den ganzen Tag von sich geben und denken. Aber es macht einen enormen Unterschied, ob Sie sagen „Ich bin gestresst“ oder „Ich fühle mich gestresst“. Wenn wir beginnen, uns mit Emotionen zu identifizieren, verselbstständigen sich diese schnell und werden zur Selbstdefinition. Und das führt letztlich zu einer Realität, der wir uns jeden Tag stellen müssen. Stress ist aber eine körperliche Reaktion auf ein Gefühl über unsere persönliche Sicht auf die Welt. Stress ist nicht immer die Realität. Wenn Sie also sagen „Ich befinde mich gerade in einer Situation, die in meinem Körper ein Gefühl des Stresses auslöst“, treten Sie automatisch einen Schritt zurück und gewinnen eine neue Perspektive.

Entgegen der landläufigen Meinung ist „Stressabbau“ nicht so einfach. Was Sie aber sofort ändern können, ist Ihr persönliches Erleben von Stress. Sie müssen sich dazu bewusst werden, wie Sie über Ihr Stressempfinden denken und wie Sie handeln. Sobald Sie beginnen, Ihre Stressreaktion als hilfreich zu empfinden, schaffen Sie eine Biologie des Mutes. Wenn Sie sich entscheiden, Ihren Stress so zu sehen, werden Sie nicht nur besser mit ihm umgehen, sondern auch eine ziemlich grundlegende Aussage machen. Denn so sagen Sie, dass Sie es sich zutrauen, mit den Herausforderungen des Lebens klarzukommen.