Führt Glück zum Erfolg oder macht Erfolg glücklich?

Seit Generationen versuchen wir fast zwanghaft, dem Druck der Gesellschaft auszuhalten und in einem System von Bestenlisten erfolgreich zu sein. Wir spielen die Wichtigkeit von Soft Skills hinunter oder ignorieren ganz, wie wichtig die Eigenschaften sind, die von unserer Menschlichkeit zeugen.

Sobald wir unsere Ausbildung abgeschlossen haben und in die Arbeitswelt eintreten, geht es weiter: Wir konkurrieren weiterhin, um die nächsten Stufen zu erklimmen. Als Belohnung für diesen Erfolg versprechen wir uns dann Geld, ein schönes Zuhause, einen liebevollen Partner und letztlich das heiß-ersehnte Glück. Aber geht diese Rechnung wirklich auf?

Dieser Druck, der in der Gesellschaft herrscht, überträgt sich eins zu eins auf den Arbeitsplatz. Die Folge sind psychische und physische Gesundheitsprobleme, die letztlich auch dem Unternehmen immens viel Geld kosten.

Wenn die Folge dieser Hetzerei Krankheit und Stress ist, warum hören wir nicht auf damit? Glauben wir, im Erfolg unser Glück zu finden? Wollen wir den Neurowissenschaften glauben, dann ist Glück die Basis vom Erfolg - und nicht umgekehrt.

Positive Gefühle lassen das Gehirn nämlich besser arbeiten, denn dadurch werden Serotonin und Dopamin ausgelöst, die unter anderem die motorische Kontrolle, unsere Motivation, das Gedächtnis, unsere Problemlösungskompetenz erheblich verbessern. Positives Denken macht Sie also nachweislich erfolgreicher.

Wie können Sie nun Ihr persönliches Glücksgefühl steigern?

1. Machen Sie Ihre Mitmenschen glücklich

Wenn wir unsere größten Stärken identifizieren und unser Leben so gestalten, dass wir vor allem auf soziale und familiäre Interaktionen achten, gewinnen wir für uns selbst mehr Sinnhaftigkeit und Bedeutung. Wir steigern unser eigenes Glücksgefühl, wenn wir zum Glück unserer Mitmenschen beitragen.

2. Üben Sie sich in Achtsamkeit

Eine Studie aus Harvard ergab, dass wir ungefähr 47% unserer Wachstunden damit verbringen, darüber nachzudenken, was schief läuft. Und das macht uns unglücklich. Konzentrieren Sie sich lieber auf das, was Sie gerne tun und achten Sie darauf, vor allem im Moment zu sein.

3. Lernen Sie, wie Sie gut mit Stress umgehen können

Wir haben alle Möglichkeiten entwickelt, mit Stress umzugehen und Ängste zu minimieren. Eine Langzeitstudie zeigt, dass die Personen, die sich an stressigen Situationen anpassen, bessere Beziehungen zu anderen Menschen haben. Wenn der Stress nachlässt, halten wir uns gerne in der Nähe solcher Menschen auf. Und das führt wiederum dazu, dass uns selbst lieber geholfen wird, weil die anderen spüren, dass sie wirklich helfen können.

4. Verbringen Sie viel Zeit mit anderen

Dieselben Forscher haben weiters herausgefunden, dass nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität sozialer Beziehungen zählt. Rückblickend auf ihr Leben geben Menschen häufig an, dass die Zeit, die sie mit anderen verbracht haben, am bedeutsamsten war und der Teil ihres Lebens, auf den sie am stolzesten waren. Zeit mit anderen Menschen macht nachweislich glücklicher, hilft Stimmungsschwankungen auszugleichen und senkt Schmerzen und Krankheiten.

5. Leben Sie im Hier und Jetzt

Wenn wir in der Vergangenheit gefangen sind oder uns ständig um die Zukunft sorgen, verlieren wir das Hier und Jetzt aus den Augen. Präsent zu sein hilft uns, die Schönheit aller Dinge um uns herum zu erkennen. Wir können dadurch einfacher die Dinge, die wir bereuen, und die Ängste von morgen überwinden. Das bedeutet nicht, dass wir unsere Probleme ignorieren müssen. Vielmehr können wir dadurch dieselben Probleme dazu nutzen, um als Menschen zu wachsen, zu lernen, zu verstehen, einfühlsamer zu werden und neue Entdeckungen zu machen. Wenn wir anwesend sind, haben wir zwar Probleme, aber diese Probleme beeinträchtigen unseren Seelenfrieden nicht.

Glück und Erfolg sind da, solange wir bereit sind, gleich zu Beginn etwas zu tun.