Darum sollten Sie die Meinung anderer niemals persönlich nehmen

Haben Sie sich schon einmal ungeliebt gefühlt? Oder haben Sie vielleicht das Gefühl, dass Sie fehl am Platz sind? Beide Fällen sind schmerzhaft, denn schließlich ist es ein Grundbedürfnis geliebt und akzeptiert zu werden.

Es passiert jedem

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Sie nicht allein sind. Jeder kennt dieses Gefühl, jedem ist es schon mal passiert, offen kritisiert und zurückgewiesen zu werden. Nur hat die Tatsache, dass jemand Sie nicht mag, selten wirklich etwas mit Ihnen oder Ihrem Verhalten zu tun. Viel öfters liegt der Grund in der Person, die Sie ablehnt, selbst versteckt. Jeder Mensch hat nun mal seine persönlichen Vorlieben, die auf seinen persönlichen Erfahrungen beruhen. Wir alle sehen die Welt durch die Brille unserer einzigartigen Persönlichkeit.

Unser Gehirn ist unglaublich einfallsreich, wenn es darum geht, unseren Selbsterhaltungstrieb aufrecht zu erhalten. Es übt die fantastischsten mentalen Verrenkungen aus, nur um uns zu schützen. Wenn wir also beispielsweise Angst haben, dass wir zurückgewiesen werden, wird unser Gehirn die Situation und das Verhalten der Anwesenden in Millisekunden gedanklich so verdrehen und herunterstufen, dass wir geschützt sind. Das ist auch gut so.

Es ist in Ordnung

Die meisten gedankliche Erzählung konzentriert sich rein aus biologischen Gründen auf die eigene Person. Wir selbst sind uns die Nächsten und worauf wir unsere Gedanken und unseren Fokus richten, hat letztlich immer mit der eigenen Person zu tun. Das führt dazu, dass eine Handlung von Ihnen, die eine Person in Frage stellt, zur Folge hat, dass diese Person Sie eher ablehnen wird, bevor er oder sie ihre Meinung über die vermeintliche Wahrheit ändert.

Nehmen wir nun mal an, dass Sie etwas tun, das in jemanden eine unangenehme Reaktion wie Neid auslöst. Diese Person wird Sie persönlich sofort als unangenehm einstufen. Das passiert alleine aus dem Grund, weil Sie etwas machen, dass diese Person entweder bei sich selbst ablehnt oder gerne selbst erreichen würden. In dessen mentaler Vorstellung wirken dann Ihre Bemühungen lächerlich oder unzureichend. Damit hat er oder sie eine einfache Entschuldigung für das eigene Verhalten gefunden und muss nichts an sich selbst ändern.

Menschen schließen aber auch immer deswegen Allianzen, um so ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn Sie mit Ihrem Kollegen beispielsweise nichts gemeinsam haben, das für beide Seiten gleich wertvoll ist, wird er oder sie Sie entweder nicht wahrnehmen, sich über Sie lustig machen oder Sie offen ablehnen. Denn wen wir in unser Leben lassen, basiert auf der Reflexion unserer persönlichen Geschichte.

Es sagt nichts über uns persönlich aus, sondern es hat immer mit dessen Welt, dessen Vorurteile und Ängste und dessen Hoffnungen zu tun.

Wir können auch nie mit Sicherheit wissen, was eine andere Person wirklich über uns denkt. Dazu müssen wir ganz gezielt nachfragen. Und selbst dann würden wir möglicherweise nicht die volle Wahrheit präsentiert bekommen. Taten enthüllen einfach mehr der Wahrheit als Worte.

Was Sie tun können

Das ist alles schön und gut, wäre nicht das Problem dabei, dass wir trotzdem von anderen geliebt und vor allem akzeptiert werden wollen. Aber wenn Sie anderen die Erlaubnis geben über Sie zu urteilen, dann geben Sie damit dieser Person die Macht über sich und Ihr Wohlbefinden.

Wichtig: Kein Mensch ist es wert, dass Sie Ihre Authentizität gefährden!

Probieren Sie Folgendes aus, wenn Sie das Gefühl haben, dass jemand anderer Sie nicht mag:

  • Sie haben immer die Wahl, wie Sie auf etwas reagieren. Sie alleine bestimmen, ob Sie die Negativität zulassen oder nicht. Ob Sie sich damit beschäftigen wollen oder nicht. Ob Sie Ihre wertvolle Zeit mit etwas verbringen, das Sie letztlich nur sehr schwer ändern können (und zu einem sehr hohen Preis) oder ob Sie Ihre Energie anders einsetzen wollen.

  • Werden Sie sich bewusst, dass die Gefühle, die die andere Person hat, dessen Gefühle und Wahrnehmungen sind, nicht Ihre. Die eigenen Projektionen erinnern uns immer an die eigenen Schatten, die wir nicht sehen wollen, die aber trotzdem da sind. Wie wir andere Menschen wahrnehmen, ist die Spiegelung unserer eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Unsicherheiten.

  • Überlegen Sie, ob es nicht sogar Vorteile gibt, dass eine Person Sie nicht akzeptiert. Zum Beispiel können Sie lernen, Dinge offen und direkt anzusprechen, nichts zu verschönern, Grenzen zu setzen und nein zu sagen.

  • Suchen Sie nicht im Außen nach Antworten. Sie tragen alle Antworten bereits in sich. Sie allein wissen, ob Sie auf dem richtigen Weg sind oder nicht. Es gibt keine größere Bedrohung für Ihr Wohlbefinden, als anderen den Schlüssel zu Ihrer Selbstakzeptanz zu geben.

Bleiben Sie sich treu!

Nichts verursacht einen so großen Schaden in unserem Leben, als der krampfhafte Versuch von allen gemocht zu werden. Wenn Sie der Angst, was andere über Sie denken könnten, Vorrang vor dem geben, was Sie wirklich fühlen und denken, macht Sie das nur unglücklich. Denn wenn jemanden Sie ablehnt oder Ihnen offen zeigt, dass er/sie Sie nicht mag, bedeutet das nicht, dass Sie als Mensch nichts wert sind. Es bedeutet nur, dass die Persönlichkeiten und Erfahrungen dieser Person eine andere ist und er oder sie lieber Zeit mit Menschen verbringt, die dieser Welt ähnlicher sind.

Der einzige Weg, von anderen wirklich akzeptiert zu werden und so das eigene Glück zu fördern, besteht darin Sie selbst zu sein.