Paradox of Choice einfach erklärt

Wusstest du, dass wir im Schnitt 35.000 Entscheidungen pro Tag treffen? Kein Wunder, dass du abends vor Netflix sitzt, durch 100 Filme scrollst – und am Ende gar keinen schaust.

Das Problem heißt Paradox of Choice: Je mehr Auswahl, desto unglücklicher werden wir.

Ich erlebe das ständig bei Klienten, die im Business monatelang keine Richtung finden. Ein Manager, den ich begleitet habe, hatte 20 verschiedene Projektideen und entschied sich monatelang für keine. Am Ende waren alle Optionen schlechter geworden, weil Zeit verging.

Ich bin Ingrid Gerstbach, Autorin, Unternehmensberaterin und Coach – und ich helfe Menschen, solche Denkfallen zu erkennen und mutige Entscheidungen zu treffen.

Forscher wie Barry Schwartz haben gezeigt, dass mehr Auswahl zwar nach Freiheit klingt, uns aber aber oft unglücklich macht. Warum? Aus folgenden Gründen:

  • Die Analyse-Paralyse: Wir fühlen uns blockiert.

  • Die Erwartungsfalle: bei so viel Auswahl erwarten wir Perfektion.

  • Reue: nach der Entscheidung denken wir: 'Vielleicht war das andere besser.

Es gibt dazu auch eine spannende, klassische Studie: In einem Supermarkt gab es zwei Stände mit Marmelade. Einer bot 24 Sorten, der andere nur 6. Am großen Stand probierten mehr Leute – gekauft haben sie fast nur bei den 6 Sorten.

Weniger Auswahl = mehr Klarheit.

Das Verrückte ist, dass wir oft mehr Energie beim Grübeln über Entscheidungen verlieren, als dann bei der Umsetzung. Wir denken, wir vermeiden Fehler, aber in Wahrheit verschwenden wir Zeit, Energie und manchmal auch Chancen. Und das betrifft nicht nur Netflix oder die Essensauswahl. In Unternehmen kostet Entscheidungsangst Millionen.

Teams sitzen stundenlang in Meetings, vergleichen PowerPoint-Folien – und vertagen am Ende die Entscheidung. Das eigentliche Risiko ist also nicht die falsche Wahl – sondern gar keine Wahl.

Hier sind 3 Strategien, die sofort helfen:

  1. Begrenze die Optionen bewusst: Halte dich an die 3-Favoriten-Regel. Mehr als drei Optionen gleichzeitig überfordern dein Gehirn.

  2. Definiere eigene Kriterien: Frag dich: Was ist mir gerade wirklich wichtig? – Bei Netflix: Will ich lachen, lernen oder Spannung? Ein Kriterium filtert sofort 80 % raus.

  3. Begrenze deine Entscheidungszeit: Setze dir ein Mini-Zeitfenster: 2 Minuten. Studien zeigen, dass schnelle Entscheidungen oft genauso gut sind wie lang abgewogene – aber mit weniger Stress.

Viele meiner Klienten merken, dass nicht die Menge der Optionen das Problem ist, sondern, dass sie ihre eigenen Kriterien gar nicht klar haben. Genau daran arbeite ich mit ihnen: Klarheit vor Optionen.

Jetzt bist du dran: Denk an eine Entscheidung, die du gerade aufschiebst. Hast du sie? Jetzt leg spontan 3 Kriterien fest – und streiche alles, was nicht passt. Merkst du, wie viel leichter es wird?

Teste diese Strategien bei deiner nächsten Entscheidung – egal ob es um Filme, Projekte oder Jobangebote geht. Und schreib mir in die Kommentare: Wo quälst du dich gerade mit zu viel Auswahl herum? Und noch besser: Schick dieses Video an die eine Person, mit der du nie entscheiden kannst, wo ihr essen geht.

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