Dieses Wissen hilft Ihnen, in stressigen Situationen cool zu bleiben

Die meisten Menschen machen Sie kaum Gedanken, wie Ihr Denken funktioniert. Dabei bestimmt genau dieses, wer Sie eigentlich sind. Das Gehirn ist die Schaltzentrale unseres Seins, der Chef des Körpers. Vor allem in Stresssituationen hilft es, zu verstehen, was eigentlich passiert. So können Sie bei Stress besser reagieren.

Denn Stress in der Arbeit ist eine der Hauptursachen für Unzufriedenheit, Demotivation und Probleme im Unternehmen. Denn niemand arbeitet auf Dauer gut und gerne, wenn er negativen Druck verspürt und unter ständiger Hochspannung steht.

Wenn Sie wissen, was die eigentlichen Aufgaben Ihres Gehirns sind und wie dieses arbeitet, können Sie relaxter auf die Bilder reagieren, die Sie von Ihrem Gehirn empfangen. Hier sind drei Impulse dazu:

 
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1. Setzen Sie sich mit den eigentlichen Aufgaben Ihres Gehirns auseinander

Wussten Sie, dass das Gewicht des Gehirns eines Erwachsenen durchschnittlich 1,3kg wiegt und ca. 2% des Körpergewichts ausmacht? Dabei besteht unser Hirn hauptsächlich aus Flüssigkeit und aus bis zu 100 Milliarden Neuronen, die sich spinnenartig verbinden und über elektrochemische Signale miteinander kommunizieren. Ihr Gehirn ist rund um die Uhr aktiv. Seine Aufgabe besteht darin, dass Sie das überleben, was sich gemeinhin Leben nennt. Es steuert Ihre Körperfunktionen, das Denken und das emotionale Erleben. Ihr Gehirn ist ständig im Abgleich mit der inneren und äußeren Welt, um rechtzeitig Bedrohungen aufzudecken und darauf zu reagieren. Auch dann, wenn diese nicht real sind.

2. Verbinden Sie sich bewusst mit Ihrem Reptilienhirn

Unser Reptilienhirn ist der Grund, warum Sie nicht all das machen, was Sie eigentlich können. Es ist die Quelle des Widerstands. Das Reptilienhirn erkennt in Situationen Gefahren, um schnell in den Überlebensmodus umzuschalten. Dazu nutzt es eine Art eingebaute Negativitätsverzerrung, die Ängste und Sorgen maßlos übertreibt, um Sie um jeden Preis vor möglichen Schwierigkeiten zu schützen. Wenn nun etwas Ungewöhnliches passiert (ob real oder imaginär), aktiviert das Reptilienhirn eine plötzliche Emotionsflut, die das logische Denken behindert. Stress aktiviert nun einen Alarmzustand, indem er den Körper darauf vorbereitet, im nächsten Moment zu kämpfen oder zu flüchten. Das zeigt auch eine Studie: Dazu wurden Nager in ein Wasserlabyrinth ausgesetzt und beobachtet, wie sie zur rettenden Plattform kommen. War das Wasser kühl, merkten sich die Nager schneller, wie sie auf sicheren Boden kommen. Je kälter das Wasser wurde, desto mehr Stresshormone wurden ausgeschüttet, was wiederum die Leistung deutlich verschlechterte. Ist die Aufmerksamkeit nicht auf das Positive, sondern eher auf negative Gedanken gerichtet, schadet Stress nachhaltig.

3. Verdrahten Sie Ihre Neuronen bewusst neu, um cool zu agieren

Um Ihre Fähigkeiten voll auszuleben, müssen Sie immer wieder über den Überlebensmodus hinausgehen und den Köder, mit denen negative Gedanken locken, widerstehen. Neurowissenschaftler haben dazu einen Rat: Finden Sie für Neuronen, die zusammen feuern, eine gemeinsame Verbindung. Indem Sie einen neuen Weg in einer Stresssituation wählen, können Sie vorhandene Strategien neu besetzen. Mit etwas Mut und Ausdauer, eine alte Stressreaktionen bewusst zu ändern, können Sie beeinflussen wie Ihr Hirn in diesem Moment feuert. Wenn Sie wahrgenommene Bedrohungen in Frage stellen, gewinnen Sie objektivere und klarere Perspektive auf die stressige Situation. Ein paar Tipps dazu:

  • Stellen Sie dazu Fragen wie “Wovor genau habe ich Angst und woher kommt das?”, "Wie groß die Chancen, dass das wirklich eintritt?", "Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?"

  • Vermeiden Sie Übertreibungen und lassen Sie Schwarzmalerei nicht die Oberhand gewinnen: Wenn Sie z.B. eine Absage für ein Projekt bekommen, sagen Sie nicht gleich, dass Sie versagt haben, sondern überlegen Sie, was an Information vielleicht gefehlt hat und wie Sie andere dafür begeistern können. Vergessen Sie nicht: Es gibt viele verschiedene Wege, die zum Ziel führen.

  • Versuchen Sie das Positive zu sehen und Negatives umzuwandeln. Statt zu sagen, dass Sie beispielsweise dieses Jahr mehr Steuern zahlen müssen, drehen Sie die Bedeutung um und sehen Sie, dass Sie ein erfolgreiches Jahr hatten.

Auch wenn positive Erfahrungen die negativen übertreffen, kann es sich so anfühlen, als wäre Ihr Leben voller negativer Ereignisse. Das wiederum löst unangenehmen Stress aus. Das Geheimnis liegt darin, in unangenehmen Situationen das Positive zu erkennen. Sobald Sie feststellen, dass die Dinge in Wahrheit gar nicht so schlimm sind, wie Ihr Reptilienhirn Sie glauben macht, können Sie gezielt einen Schritt zurücktreten und sich entspannen. Wenn Sie also das nächste Mal in einer stressigen Situation sind, atmen Sie tief durch und erinnern Sie sich an die eigentlichen Aufgaben, die Mutter Natur Ihrem Gehirn zugedacht hat und wählen Sie neue Wege, die Sie glücklicher machen.