Stell dir vor, du bist im Meeting und alle diskutieren stundenlang über Lösungen, aber keiner hat so richtig verstanden, was eigentlich das Problem ist. Das klingt absurd, oder? Aber genau das passiert in Unternehmen jeden Tag. Wir optimieren, wir tüfteln, wir investieren und am Ende löst niemand das richtige Problem. Warum wir so ticken und wie die Design Thinking dir dagegen hilft, diesen Kreislauf zu durchbrechen, darum geht's heute.
Mein Name ist Ingrid Gerstbach. Ich bin Unternehmensberaterin und Autorin und habe schon viele Teams durch diesen Prozess begleitet. Und weißt du was? Es begeistert mich immer wieder, wenn Menschen merken: Wow, ich kann wirklich kreativ sein. Auch wenn sie am Anfang dachten, sie hätten gar keine Ideen.
Unser Gehirn liebt schnelle Antworten. Wir hören ein Problem und sofort springen wir in den Lösungsmodus. Ich gebe dir mal ein Beispiel. In einem Unternehmens sagt wer, unsere Kunden beschweren sich über den Service und zack sofort sagt jemand anderer: "Klar, wir brauchen ein neues KI Feature, um den Service zu verbessern, aber in Wirklichkeit wissen wir noch gar nicht, was das eigentliche Problem ist. Vielleicht geht es den Kund:innen gar nicht um Technologie, sondern darum, dass sie sich nicht ernst genommen fühlen oder dass Prozesse zu kompliziert sind.
Die Psychologie nennt das den Lösungsreflex. Wir wollen Unsicherheiten schnell loswerden. Aber oft führt uns genau in die falsche Richtung.
Design Thinking setzt genau hier an. Statt sofort Lösungen zu bauen, lernen wir das Problem aus Sicht der Betroffenen zu verstehen. Und genau das erfordert Empathie, die Fähigkeit wirklich in die Welt der anderen einzutauchen, ihre Sorgen, Wünsche und Ängste nachzuvollziehen.
Das zeigen auch Studien: Teams, die zuerst in Empathie investieren, entwickeln Lösungen, die nachhaltiger und erfolgreicher sind, weil sie einfach näher an den echten Bedürfnissen liegen.
Ein Beispiel aus unserer Arbeit: Eine Bank kam mit der Aufgabe zu uns, ihre digitalen Services zu verbessern. Das klingt einmal logisch, oder? Alle dachten sofort an neue Features, Apps und Tools. Aber als wir mit den Kund:innen sprachen, zeigte sich etwas ganz anderes. Das eigentliche Problem war nicht die Technik, es war das fehlende Vertrauen.
Die Menschen wollten das Gefühl haben "Ich kann dieser Bank mein Geld und meine Daten wirklich anvertrauen." Erst als wir das verstanden hatten, wurde klar, dass es nicht um eine neue App mit mehr Funktionen geht, sondern um digitale Services, die Sicherheit, Transparenz und Nähe vermitteln. Ohne diesen Perspektivwechsel hätte die Bank viel Geld in Features investiert und trotzdem am Kern vorbeientwickelt. Das hat den gesamten Lösungsweg verändert.
Warum fällt uns das so schwer? Weil wir drei Hürden überwinden müssen.
Den Bestätigungsfehler. Wir suchen nach Beweisen für das, was wir ohnehin glauben.
Den Status-Quo-Bias: Wir bleiben lieber beim Alten, selbst wenn es nicht mehr passt.
Und Gruppenken: In Meetings übernehmen wir oft stillschweigende Mehrheitsmeinung.
Design Thinking bricht diese Muster auf, indem es uns zwingt neu zu schauen und kleine Experimente zu wagen. Mach mal kurz direkt mit: Denk an ein Problem in deinem Alltag oder im Job. Notiere die Lösung, die dir spontan einfällt. Und jetzt frag dich, wessen Perspektive fehlt hier noch? Mit wem müsstest du sprechen, um das Problem wirklich zu verstehen? Allein diese kleine Übung verändert schon den Blickwinkel.
Genau das trainieren wir in unserem Kurs im Design Thinking Foundation. den Mut nicht sofort in Lösungen zu springen, sondern das Problem wirklich zu verstehen. Es ist ein geschützter Rahmen, indem du Methoden ausprobierst, Blockaden überwindest und erlebst, wie befreiend kreatives Arbeiten sein kann. Auch wenn du denkst: Ich bin doch gar nicht kreativ.
Innovation beginnt nicht mit der besten Idee. Sie beginnt mit der Fähigkeit, Probleme neu zu sehen. Und genau das kannst du lernen. Vielleicht sehen wir uns ja beim Training. Ich freue mich darauf.

