Die 3 größten Workshop-Fehler

 Warum Workshops scheitern und wie du sie retten kannst.

Du sitzt in einem Workshop. Eigentlich sollte es um neue Ideen gehen. Stattdessen diskutiert das Team seit 20 Minuten darüber, ob man nun Folie 7 oder Folie 8 zuerst zeigen sollte. Oder noch schlimmer, es redet fast niemand. Die Energie ist weg, alle starren auf den Boden.

Kommt dir bekannt vor? Dann bist du nicht allein. Studien zeigen, dass über 60% aller Workshops am Ende keine verwertbaren Ergebnisse liefern. Und das hat weniger mit der Methode zu tun, als mit der Psychologie im Raum. Heute zeige ich dir die drei häufigsten Gründe, warum Workshops scheitern und wie du sie rettest. Auch wenn du mittendrin stehst und die Zeit drängt.

Grund 1. Unklare Erwartungen.

Das klingt banal ist aber der häufigste Killer. Niemand weiß genau, was am Ende rauskommen soll. Vielleicht steht auf der Einladung „Innovationsworkshop“. Aber für den einen heißt das, wir spinnen mal rum, für die anderen, wir erarbeiten eine Präsentation für den Vorstand.

Was du tun kannst? Fang immer mit einem Mini-Check-in an. Frag, was ist für dich heute ein Erfolg? Lass jeden kurz antworten, so merkst du, ob alle vom selben Ziel sprechen oder ob du erst einmal das Ziel klären musst.

Aus meiner Praxis: Neulich im Coaching hatte ich eine Führungskraft, die ständig frustriert aus Workshops kam. Wir haben gemeinsam eine 3-Minuten-Zielabfrage entwickelt, die sie jetzt in jedem Termin macht. Und sie sagt, seitdem sind die Ergebnisse klarer und die Diskussionen kürzer.

Grund 2. Die falsche Dynamik im Raum.

Vielleicht kennst du das. Zwei, drei Personen dominieren. Die anderen werden immer stiller. Am Ende setzen sich die lautesten Stimmen durch. Nicht die besten Ideen. Das hat nichts mit Böswilligkeit zu tun, sondern vielmehr mit Gruppendynamik. Menschen passen sich an, um dazuzugehören. Aber genau das killt Vielfalt und Kreativität! Was du tun kannst: Gib Struktur. Lass jeden erst für sich schreiben, dann in Zweiergruppen austauschen. Erst danach ins Plenum gehen.

In der Psychologie nennen wir das Nominal Group Technique. Sie gibt leisen Stimmen Raum, bevor die Lauten übernehmen.

Wusstest du, dass Menschen in den ersten 10 Minuten eines Workshops unbewusst festlegen, wie offen sie sprechen werden? Das nennt sich Priming. Wenn diese Phase dominiert wird von endlosen Vorstellungsrunden und zähen PowerPoint-Slides, stellst du unbewusst die Weichen für Zurückhaltung. Gestalte deswegen gleich zu Beginn eine kleine, lockere Aktivität, damit alle spüren, hier darf ich mich wirklich einbringen.

Grund 3. Keine klare Entscheidung am Ende.

Viele Workshops fühlen sich an wie ein nettes Gespräch und enden in einem „Wir sehen uns nächste Woche“. Das ist nicht nur frustrierend, sondern führt dazu, dass gute Ideen versanden. Was du tun kannst? Plane die letzten 15 Minuten nur für Entscheidungen. Frag, was nehmen wir heute konkret mit und schreibe es auch sichtbar auf. So hat jeder Klarheit, woran gearbeitet wird.

Vielleicht denkst du jetzt, das klingt alles gut, aber bei uns läuft es trotzdem schief. Genau diese Erfahrung machen viele Führungskräfte, mit denen ich im Coaching arbeite. Oft ist es nicht die Methode die fehlt, sondern der Blick von außen um zu sehen, wo der Workshop aus dem Tritt kommt.

Eine Übung, die ich dann häufig einsetze: Wir analysieren den Ablauf des Workshops so, wie er tatsächlich passiert ist. Minute für Minute. Und dann schauen wir uns an, wo die Energie verloren ging oder Konflikte entstanden sind. Das Spannende, wenn Menschen das einmal gemacht haben, brauchen sie mich oft gar nicht mehr für die Analyse. Sie können sich selbst steuern.

Wenn du magst, probiere es einfach bei deinem nächsten Workshop aus. Und wenn du dir wünschst, dass wir gemeinsam schauen, wie dein Team in Workshops schneller zu besseren Ergebnissen kommt, dann melde dich gerne bei mir.

Also, hier nochmals die drei Dinge für deinen nächsten Workshop.

Erstens, Erwartungen klären. Zweitens, Dynamik steuern. Drittens, Entscheidungen festhalten. Klingt simpel, macht aber den Unterschied zwischen „wir haben geredet“ und „wir haben etwas verändert“.

Online-Coaching buchen