Hallo, mein Name ist Ingrid Gerstbach. Als Design Thinking Beraterin ist die wichtigste Fähigkeit, die ich mitbringen muss, gut zu kommunizieren. In diesem Video möchte ich Ihnen verschiedene Wege zeigen, wie auch Sie mit anderen bessere Gespräche führen können.
Höchstwahrscheinlich kennen auch Sie jemanden, bei dem Sie die Straßenseite wechseln, weil Sie einfach nicht mit dieser Person sprechen möchten. Es scheint schwieriger denn je, ein gutes Gespräch zu führen. Schnell entwickelt sich eine harmlose Konversation wie z.B. über das Wetter zu einer Debatte über den Klimawandel. Wir gehen weniger Kompromisse ein und hören vor allem einander weniger zu. Die meisten Menschen gehen von dem aus, was sie glauben, nicht von dem, was sie von anderen hören. Gerade zurzeit haben wir auch kaum die Möglichkeit, zwischenmenschliche Kommunikation zu üben.
Viele von Ihnen haben schon viele Tipps bekommen wie dem anderen in die Augen zu schauen, sich vorab interessante Gesprächsthemen zu überlegen, zu nicken und zu lächeln als Zeichen der Aufmerksamkeit, oder zu wiederholen, was gesagt wurde. Das alles hilft allerdings nur bedingt. Denn die Sache ist die: Sie müssen nicht lernen, wie Sie aufmerksam wirken, wenn Sie tatsächlich aufmerksam sind und wirklich zuhören.
7 Grundregeln, wie Sie bessere Gespräche führen.
Kein Multitasking: Es reicht nicht, dass Sie Ihr Smartphone einfach nur weglegen. Seien Sie wirklich aufmerksam und zu 100% bei dem Gespräch. Überlegen Sie nicht zwischendurch, was Sie alles noch erledigen müssen.
Keine Belehrungen: Beginnen Sie jedes Gespräch mit der festen Überzeugung, dass Sie dabei auch etwas lernen werden. Wenn Sie akzeptieren, dass die Meinung anderer, wie auch immer sie sein mag, ihre Berechtigung hat, dann bekommen Sie neue Einsichten und Einblicke in die Gedanken und Perspektiven anderer Menschen.
Keine geschlossenen Fragen: Beginnen Sie Ihre Fragen immer mit Wer, Was, Wann, Wo oder Wie. Fragen Sie z.B. "Wie war das für Sie?" oder "Wie haben Sie sich dabei gefühlt?" Geben Sie dem anderen auch die Zeit zum Nachdenken. Dann werden die Menschen Ihnen auch spannende Geschichten erzählen - und nicht nur einsilbigen Antworten geben.
Keine falschen Versprechen: Wenn Sie etwas nicht wissen, dann sagen Sie auch, dass Sie es nicht wissen. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie behaupten etwas ganz sicher zu wissen. Niemand kann alles wissen und ein Besserwisser kommt auch selten gut bei anderen an.
Kein Besserwissen: Apropos, sagen Sie niemals „Ich weiß, wie du dich fühlst.“ Denn seien wir ehrlich: Sie können es gar nicht wissen. Wenn Ihnen jemand von seinen oder ihren Problemen im Job erzählt, erzählen Sie nicht von Ihren Problemen in Ihrem Job. Es ist niemals dasselbe, denn jede Erfahrung ist individuell.
Keine Wiederholungen: Vermeiden Sie es sich zu wiederholen. Das langweilt andere nur. Es passiert viel zu oft, dass Menschen Aussagen immer wieder neu formulieren, wenn sie etwas Bestimmtes sagen wollen. Tun Sie das nicht. Sagen Sie es einmal und dafür deutlich und fragen Sie nach, ob die Botschaft auch angekommen ist.
Keine Details: Viel zu oft verlieren wir uns bei Gesprächen in uninteressanten Details wie den genauen Namen oder die genaue Zeit, wann etwas passiert ist. Aber in Wahrheit ist es Ihrem Gegenüber egal. Ihr Gesprächspartner will vielmehr wissen, wer Sie sind und was Sie gemeinsam haben.
Zeigen Sie Interesse an anderen Menschen.
Gute Kommunikation ist so wichtig - egal, wo Sie sind oder was Sie machen. Das wichtigste ist, dass Sie die Tipps einfach mal ausprobieren und schauen, was für Sie funktioniert. Gehen Sie hinaus und reden Sie mit anderen. Nehmen Sie die Grundhaltung ein, dass jeder Mensch, auf den Sie treffen, eine Neuigkeit für Sie bereit hält. Bleiben Sie offen für andere Perspektiven und hören Sie vor allem wirklich zu.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und viel Spaß dabei!